- Mahmud
- I
Mahmud1) Mahmud I., Sultan (seit 1730), * Konstantinopel 2. 8. 1696, ✝ ebenda 13. 12. 1754; führte 1735-39 mit Russland und Österreich Krieg; eroberte Belgrad und die Kleine Walachei zurück, verlor Asow endgültig an Russland.2) Mahmud II., Sultan (seit 1808), * Konstantinopel 20. 7. 1784, ✝ ebenda 1. 7. 1839; konnte den Russisch-Türkischen Krieg (1806-12) durch den Frieden von Bukarest (1812) beenden; schaltete 1822 den gegen ihn rebellierenden Ali Tepedelenli, Pascha von Jannina, aus. 1826 löste er gewaltsam die Janitscharen auf, führte 1828/29 erneut Krieg gegen Russland und musste 1829/30 die Unabhängigkeit Griechenlands anerkennen. Mithilfe von europäischen Offizieren (u. a. H. von Moltke) begann Mahmud eine Heeresreform und leitete durch administrative Reformen (1834-38) eine Politik der inneren Konsolidierung ein. Die 1830er-Jahre waren geprägt vom Konflikt mit Mehmed Ali.A. Levy: The military policy of Sultan Mahmud II, 1808-1839, 2 Bde. (Diss. Harvard University 1968);H. von Moltke: Briefe über Zustände u. Begebenheiten in der Türkei aus den Jahren 1835-1839 (Neuausg. 1987).Hier finden Sie in Überblicksartikeln weiterführende Informationen:Osmanisches Reich (1683 bis 1856): Vom Niedergang einer GroßmachtMahmud[max'muːt], Mahmud von Ghazni [-z-, arabisch r-], islamischer Herrscher, * 971, ✝ Ghazni 30. 4. 1030, Sohn Sebüktigins, eines ehemaligen türkischen Sklaven aus Zentralasien und Begründers der Dynastie der Ghasnawiden. Mahmud gelangte nach dem Tod des Vaters zur Herrschaft und wurde 998 vom Kalifen als Sultan anerkannt. Er eroberte den östlichen und mittleren Iran, das heutige Afghanistan sowie den Pandschab. In insgesamt 17 Feldzügen (1001-26) verwüstete er große Teile Nordindiens, wo er erstmals den (sunnitischen) Islam verbreitete. Mahmud zog zahlreiche Gelehrte und Dichter (so Firdausi) an seinen Hof in Ghazni, das unter ihm zu einem kulturellen Zentrum wurde. - In der persischen Literatur, besonders im Werk Attars, sind zahlreiche Geschichten und Anekdoten um Mahmud verbreitet. Mit seinem Lieblingssklaven Ayaz bildet er eines der klassischen Liebespaare der persischen Dichtung.
Universal-Lexikon. 2012.